Johannes-Gutenberg-Realschule – FAQ

1. Welchen Stellenwert hat die Realschule innerhalb des bestehenden Schulangebots?

Die Schulform Realschule ist bis heute die bei weitem erfolgreichste Schulform der Sekundarstufe I. Sie ermöglicht grundsätzlich alle Abschlüsse der Sekundarstufe I, wendet sich jedoch in erster Linie an all jene Kinder, deren Leistungsbild im so genannten „Mittelfeld“ (Notenbereich gut bis befriedigend) bewegt und eine klare gymnasiale Ausrichtung, die einen problemlosen Werdegang innerhalb des G8-Systems eines Gymnasiums noch nicht erkennen lässt.

Bei guter durchschnittlicher Leistung eines Schülers ermöglicht die Realschule bis zum Beginn der 8. Klasse jederzeit einen Übergang zu einem Gymnasium oder einer Gesamtschule.
Bis zur 10. Klasse findet der Unterricht i. d. R. im Klassenverband statt, wobei ab Klasse 7 differenzierende Angebote – je nach Neigung – auch in Kursen (bis zu fünf Wochenstunden) unterrichtet werden, derzeit im Rahmen der Wahlpflichtfächer Französisch, Sozialwissenschaften und Biologie/Physik.
Ergänzend bieten wir „Förder- und Forderunterricht“ in allen Jahrgängen an, um einerseits Schwächen zu beheben und andererseits Stärken weitestgehend zu fördern. Zudem dienen zusätzliche Qualifizierungsmaßnahmen in den Fächern Deutsch, Englisch und Mathematik im Laufe des Jahrgangs 10 dazu, auf den anschließenden Übergang in eine gymnasiale Oberstufe vorzubereiten und diesen zu erleichtern.

2. Was ist die „Übermittagsbetreuung“ (ÜMI)?

Die Realschule Münster-Hiltrup ist eine bodenständige „Halbtags“-Realschule mit einem umfassenden freiwillig wählbaren (!) Ganztagsangebot, das die vormittäglichen Unterrichtsangebote mit dem Programm des Nachmittags konzeptionell verbindet und damit Schule dem natürlichen Rhythmus des Kindes anpasst.
Eine Mittagspause mit dem Angebot einer warmen Mahlzeit bietet ausgiebig Zeit zur Erholung. Daran schließt sich montags bis donnerstags eine durch externe Betreuungskräfte beaufsichtigte Hausaufgabenphase an. Weiterhin gibt es ein vielfältiges Angebot an interessanten und motivierenden Arbeitsgemeinschaften, aus denen Schülerinnen und Schüler wählen können. Das Nachmittagsangebot ist grundsätzlich freiwillig („offen“) und endet um 15.30 Uhr.

3. Für welche Kinder ist die Schulform Realschule geeignet?

Die Johannes-Gutenberg-Realschule Münster-Hiltrup ist eine Schulform, die alle Kinder mit einem mindestens befriedigenden Leistungsbild nach der 4. Grundschulklasse besuchen sollten. Statt – wie inzwischen an den meisten Gymnasien eingeführt – im Laufe von nur acht Jahren (G8) auf die mögliche Allgemeine Hochschulreife (Abitur) vorbereitet zu werden, gibt die Realschule ihren Kindern innerhalb der Sekundarstufe I deutlich länger Zeit, um zunächst die 10. Klasse der Realschule abzuschließen und dann u. U. im Rahmen eines Zeitraums von weiteren drei Jahren in der Oberstufe eines traditionellen Gymnasium, einer Gesamtschule oder einem Berufskolleg die Schulzeit bis ggf. hin zum das Abitur fortzusetzen. Somit können Realschülerinnen und -schüler das Abitur in der Regel nach neun Jahren erwerben.
Der Unterricht findet grundsätzlich in Klassenverbänden, ab Klasse 7 auch im Rahmen so genannter Neigungsdifferenzierungskurse statt.

4. Welche Unterrichtsschwerpunkte hat die JGRH?

Die JGRH ist eine Schule mit einem breitgefächerten Unterrichtsangebot und den nachstehenden Schwerpunkten:
– Kunst und Musik (Differenzierung nach Interessen in den Jg. 9/10)

– Mathematik & Naturwissenschaften

– Moderne Fremdsprachen: Englisch und Französisch (Französisch innerhalb der Differenzierung ab Jg. 7)

– Übergang von der Schule in den Beruf

– Fortsetzung der schulischen Bildung nach dem Abschluss der Realschule über Abitur/Fachabitur bis hin zum Studium

– Sport (durchschnittlich drei Wochenstunden von Klasse 5 bis 10)

5. Welche Elemente prägen die pädagogische Ausrichtung der JGRH?

Drei Leitbegriffe stehen für die pädagogische Ausrichtung der Johannes-Gutenberg-Realschule: Individualität, Werteorientierung und Indentifikation.

Individualität: Aufgrund des veränderten Wahlverhaltens von Eltern bzgl. der Schulform ihrer Kinder bemüht sich die Realschule Münster-Hiltrup, die Verschiedenartigkeit der Jugendlichen anzunehmen und in der ganzen Bandbreite ihrer Anlagen zu fördern und zu fordern. Individuelle Stärken und verborgene Talente sollen in bedarfs- und begabungsgerechten Angeboten fürsorglich und behutsam entwickelt werden. Die inhaltlichen Schwerpunkte sind Ausdruck dieses Anspruchs.

Werteorientierung: Selbstmotivation, Eigeninitiative, Belastbarkeit, vielseitige Lernstrategien (lebenslanges Lernen), Teamfähigkeit und Selbstorganisation sind heute Elemente eines  Anforderungsprofils, das die Schülerinnen und Schüler erreichen sollten, um für künftige gesellschaftliche Ansprüche genügend vorbereitet zu sein. Sie stehen stets im Mittelpunkt unserer Unterrichtsgestaltung.

Indentifikation: Dem Anspruch individueller Förderung steht der Anspruch gemeinschaftlichen Handelns gegenüber. Engagement, Toleranz, Empathie und Kommunikationsfähigkeit sollen zu einem verbindenden Miteinander und zur aktiven Mitgestaltung der Welt befähigen. Die enge Beziehung zwischen Mensch, Natur und Umwelt soll im Bewusstsein verankert werden, ebenso wie die Einsicht in das Eingebundensein und Zusammenwirken innerhalb von Gemeinschaften.

6. Wie wird ein anspruchsvolles Leistungsniveau erreicht?

Lehrer, Schüler und vor allem Eltern wünschen sich ein hohes Leistungsniveau. Das kann nur durch bestmögliche Mittel und qualifizierte Lehrkräfte erreicht werden. Für den Ganztag stehen im Rahmen des nordrhein-westfälischen Landesprogramms „Geld oder Stelle“ zusätzliche finanzielle Mittel zur Verfügung.
Hoch motiviertes, spezifisch ausgebildetes pädagogisches Personal (eine Sozialpädagogin, Künstler, Sportler u. a.) ermöglichen eine intensive Begleitung jeder einzelnen Schülerin und jedes einzelnen Schülers.

Zum professionellen pädagogischen Konzept der Johannes-Gutenberg-Realschule gehören ferner:

– Klassen- und fächerübergreifende Kooperationen zwischen den Lehrerinnen und Lehrern

– möglichst viel Unterricht in der Hand eines Lehrers (Jg. 5 & 6)

– einen Schulsozialpädagogen (lösungsorientierte Beratung von Kindern und Eltern, Vermittlung von Hilfen, Gestaltung der Schule als Lebensraum, soziales Lernen, Einzelförderung)

– „Lions Quest – Erwachsen werden“ (Jg. 5 & 6) – Projekt des Lions Club International

7. Wie gewährleistet die JGRH ihre permanente Weiterentwicklung

Um die hohe pädagogische und didaktische Qualifikation der Lehrkräfte zu erhalten, legt die JGRH Wert auf eine stetige Weiterentwicklung. Unsere Mittel dazu sind:

– Evaluation

– Teamstrukturen

– Systematische Reflexion

8. Welche Sprachen kann mein Kind an der JGRH lernen?

Englisch (in der Grundschule begonnen) wird als 1. Fremdsprache weitergeführt. In Klasse 6 kommt die 2. Fremdsprache (Französisch) hinzu, deren Note jedoch in diesem Jahrgang nicht versetzungswirksam ist. Diese 2. Fremdsprache kann, muss aber nicht, daran anschließend fortgeführt werden oder durch ein anderes Differenzierungsfach (derzeit Biologie, Sozialwissenschaften oder Technik) ersetzt werden. Bei ausreichendem Interesse kann ab dem Jahrgang 9 im Rahmen des Ergänzungsunterrichts eine weitere Fremdsprache angeboten werden.

9. Welchen Abschluss kann mein Kind an der JGRH erlangen?

Die JGRH ermöglicht als Schulform mit den Jahrgängen 5 bis 10 grundsätzlich alle Abschlüsse der Sekundarstufe I:

– Mittlerer Schulabschluss (Fachoberschulreife mit Qualifikation zum Besuch der gymnasialen Oberstufe)

– Mittlerer Schulabschluss (Fachoberschulreife)

– Hauptschulabschluss nach Klasse 10/Hauptschulabschluss nach Klasse 9 (in Ausnahmefällen)

10. Kann mein Kind über die Realschule das Abitur erreichen?

Erfahrungsgemäß erreichen mehr als 50 % unserer Schülerinnen und Schüler den so genannten Mittleren Bildungsabschluss, der zugleich zum Besuch einer gymnasialen Oberstufe qualifiziert. Damit hat jeder Schülerin bzw. jeder Schüler die Möglichkeit, das Abitur über den insgesamt neunjährigen Bildungsgang (wie im G9-Bildungsgang eines Gymnasiums oder einer Gesamtschule) zu erlangen. Auf diesem Weg stehen diesen Schülerinnen und Schülern somit grundsätzlich alle Gymnasien, Gesamtschulen und Berufskollegs zum Erwerb des Abiturs offen.

11. Wie werden die Schulleistungen bewertet und benotet?

Die JGRH bedient sich dreier Instrumente:
– Ziffernzensuren und Zeugnisse
– Lernentwicklungsberichte
– Portfolios der Schülerinnen und Schüler (Schuljahresplaner, Berufswahlpass etc.)

So können Lernergebnisse gerecht und transparent dargestellt werden und Basis für Gespräche mit den Eltern als unerlässliche Erziehungspartner in der schulischen Bildung sein. Die Schule sieht sich in gemeinsamer Verantwortung mit den Eltern für die soziale und schulische Entwicklung des Kindes. Die Einbindung der Eltern dient dem kontinuierlichen Einblick in die Leistungen und Befindlichkeiten des Kindes.
Grundsätze zu Formen der Leistungsnachweise und der Leistungsbewertung finden sich in den Richtlinien und Lehrplänen des Landes NRW sowie in den schuleigenen Lehrplänen.

12. Wie groß ist die Johannes-Gutenberg-Realschule?

Die Johannes-Gutenberg-Realschule ist eine im Schnitt vierzügige und damit überschaubare Schule mit derzeit knapp 600 Schülerinnen und Schülern sowie etwa 50 Lehrinnen und Lehrern, in der persönliche Kontakte und gegenseitige Kenntnis zwischen Schülerinnen und Schülern einerseits und Lehrerinnen und Lehrer andererseits problemlos gelingen.

13. Gibt es akademischen Unterricht auch am Nachmittag?

Ja, auch wenn die JGRH selbstverständlich eine bodenständige Halbtagsschule ist, deren akademischer Unterricht so gut wie ausschließlich in den Vormittagsstunden angesiedelt ist. Dies ist nach aller Erfahrung nachweislich auch jener Zeitraum, in dem Schülerinnen und Schüler ihr höchstes Leistungs- und Konzentrationspotential entwickeln können. Lediglich für die Jahrgänge 7 bis 10 sieht die Stundenverteilung einen Umfang von durchschnittlich 32 Wochenstunden vor, so dass in diesen Klassen maximal an einem Nachmittag in der Woche eine zweistündige Unterrichtssequenz angesetzt ist. Hierbei handelt es sich jedoch i. d. R. um Unterricht in den Fächern Sport, Kunst, Musik oder Hauswirtschaft.

Freizeitangebote und besonders motivierende ergänzende Angebote finden sich ebenfalls im Nachmittagsbereich, wenn die allgemeine Konzentrationsfähigkeit erfahrungsgemäß deutlich nachlässt. Allerdings achten wir darauf, sämtliche Unterrichts- und Freizeitangebote konzeptionell miteinander zu verbinden.
Eine Mittagspause mit dem Angebot einer warmen Mahlzeit bietet Zeit zur Erholung. Lern- und Vertiefungszeiten finden sich im Rahmen der freiwilligen Betreuung der schriftlichen und mündlichen Hausaufgaben (i. d. R. zwischen 14.00 Uhr und 15.30 Uhr). Das Nachmittagsangebot endet allgemein um 15.30 Uhr.

14. Für welche Begabungen gibt es besondere Angebote?

Es gibt für nahezu alle Interessen und Begabungen besondere Angebote; Schwerpunkte sind die Bereiche:
– Mathematik, Naturwissenschaften

– Internationalität (z. B. Austauschprogramme mit Schulen in Frankreich und den Niederlanden

etc.

Darüber hinaus fördern attraktive Angebote an den Nachmittagen zusätzlich die Persönlichkeitsentwicklung.

15. Welche Bedeutung haben die Schwerpunkte "Übergang Schule – Beruf" bzw. „Schule – Abitur/Studium“?

Die Johannes-Gutenberg-Realschule kooperiert seit vielen Jahren sehr intensiv und außerordentlich mit der Berufsberatung der Agentur für Arbeit, Banken, Versicherungen, gewerblichen und produzierenden Unternehmen, Kammern, Ausbildungsstätten, um die Praxis-Orientierung und spätere Entscheidung für weiterführenden Schulen und die berufliche Bildung zu erleichtern:

– Berufsorientierungsmaßnahmen

– Berufswahlkoordinatoren

– Einbindung erfahrener Praktiker

– Bewerbungstrainings mit allen Komponenten

– Vorstellung von Schulen und Weiterbildungsinstitutionen zu ausgewählten naturwissenschaftlichen, geisteswissenschaftlichen, rechts- und sozialwissenschaftlichen Themen

– Berufspraktika

Siehe dazu insbesondere auch unsere detaillierten Ausführungen des Berufswahlorientierungskonzepts!

16. Wer unterrichtet an der Johannes-Gutenberg-Realschule?

Die JGRH verfügt über ein hoch motiviertes, vorbildlich ausgebildetes pädagogisches Personal. Das Kollegium besteht aus klassischen Realschullehrerinnen und -lehrern, Lehrerinnen und Lehrern mit einer Ausbildung für alle Schulformen der Sekundarstufe I (einschließlich der Schulform Gymnasium) sowie einer Anzahl von Pädagogen, die zudem über eine Ausbildung für die Sekundarstufe II (Gymnasium) verfügen.

Darüber hinaus sind (insbesondere im Nachmittagsbereich) Sozialpädagogen und Künstler eingebunden. Alle gemeinsam zeichnet die Tatsache aus, für optimale Lernbedingungen und damit für eine intensive Begleitung jeder einzelnen Schülerin und jedes einzelnen Schülers zu sorgen.
Der gesamte Werdegang unserer Schülerinnen und Schüler hat lange vor dem möglichen Übergang in die Sekundarstufe II auch alle Aspekte gymnasialer Ansprüche im Blickfeld. Diesem Umstand ist es zu verdanken, dass sich bis heute jährlich  deutlich mehr als die Hälfte unserer Abschlussschülerinnen und -schüler für den Besuch der Oberstufe eines Gymnasiums, einer Gesamtschule oder eines Berufskollegs qualifizieren.

Der Übergang in die gymnasiale Oberstufe sowie der spätere Erwerb der allgemeinen Hochschulreife (Abitur) wird optimal vorbereitet. Das hohe Qualitätsniveau stellt sicher, dass Schülerinnen und Schüler die vielfältigen Anschlussmöglichkeiten an weiterführenden Schulen wahrnehmen können und für Ausbildung und Beruf bestens gerüstet sind.

17. Wie ist die Schule ausgestattet?

An der Realschule Hiltrup findet Lernen an ausgesuchten Orten innerhalb und außerhalb des Schulgebäudes statt. Die Schule bietet:

– Lehrerräume (Fachraumprinzip)

– EDV-Anschlüsse in allen Lehrer-/Fachräumen

– Naturwissenschaftliche Räume (Biologie, Chemie und Physik)

– EDV-Raum (30 Arbeitsplätze-Plätze)

– Mensa/Cafeteria

– Sporthallen und Außensportanlage

– 2 Musik- und Musikübungsräume

– 2 Kunsträume

– Begegnungshalle der Realschule sowie eine Aula im Schulzentrum

– Lehrküche